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Gagausien wendet sich an Chișinău: Russische Sprache soll wieder Sonderstatus erhalten

In Moldawien kommt erneut die Frage des Status der russischen Sprache auf. Gagausien, ein autonomes Gebiet innerhalb Moldawiens, forderte die zentralen Behörden auf, Russisch wieder den Status der Sprache der interethnischen Kommunikation in der Republik zu verleihen.
Gagausien wendet sich an Chișinău: Russische Sprache soll wieder Sonderstatus erhaltenQuelle: Gettyimages.ru © nito100

Das Parlament des autonomen Gebiets Gagausien in Moldawien hat sich an die Gesetzgeber in Chișinău mit dem Aufruf gewandt, dem Russischen den Status der Sprache der interethnischen Kommunikation zurückzugeben. Dies geht aus einer Entschließung hervor, die auf einer außerordentlichen Sitzung des Parlaments der Autonomie angenommen wurde:

"Wir wenden uns an Sie mit der Bitte, der russischen Sprache den Status der Sprache der interethnischen Kommunikation in der Republik Moldau zu geben."

Im Text wird darauf hingewiesen, dass die russische Sprache als Bindeglied zwischen den Bewohnern des multinationalen Landes diene. Die Abgeordneten argumentierten, dass gemäß dem Gesetz "Über den besonderen Rechtsstatus Gagausiens" die Amtssprachen der Autonomie Moldauisch, Gagausisch und Russisch seien. Gegenwärtig wird die gesamte Geschäftskorrespondenz in Gagausien auf Russisch abgewickelt. Die Parlamentarier äußerten auch ihre Unzufriedenheit über die "unzureichende Verfügbarkeit" von Programmen für nationale Minderheiten zum Erlernen der Staatssprache.

Die Sprachenfrage wurde in Moldawien im Jahr 1989 akut, als auf der Welle des Prozesses der Perestroika die Bevölkerung von Transnistrien und Gagausien forderte, Russisch, das von fast 90 Prozent der Bevölkerung des Landes gesprochen wurde und für jeden dritten Einwohner die Hauptsprache war, neben der moldauischen Sprache als zweite Staatssprache anzuerkennen. Die Abgeordneten lehnten dies jedoch ab, und Russisch wurde neben der Staatssprache Moldauisch zur interethnischen Kommunikationssprache erklärt. Unter anderem auch diese Angelegenheit führte dann zum Konflikt in Gagausien, zum Krieg in Transnistrien und zur Spaltung des Landes.

Die Diskrepanz um die Sprache flammte wieder auf, als die Partei der Aktion und Solidarität an die Macht kam, die zu einem beträchtlichen Teil der Meinung ist, dass sich Moldawien mit Rumänien vereinigen sollte. Auf ihre Initiative hin wurde die Staatssprache in der Verfassung von Moldauisch in Rumänisch geändert und dem Russischen der Status als Sprache der interethnischen Kommunikation entzogen.

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